EINZIGARTIGE PERSPEKTIVEN

Die Schlüsselrolle von Stewardship bei der Schaffung von nachhaltigem Wertschöpfungspotenzial

Yolanda Courtines, CFA, Equity Portfolio Manager
Alex Davis, Investment Specialist
2023-11-30
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Dies ist eine Marketingkommunikation. Lesen Sie vor einer endgültigen Anlageentscheidung bitte den Prospekt des Fonds und das entsprechende KIID und/oder die Verkaufsunterlagen. Die zum Ausdruck gebrachten Ansichten sind diejenigen der Autoren zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Dokuments. Andere Teams können andere Ansichten vertreten und andere Anlageentscheidungen treffen. Der Wert eines Investments kann gegenüber dem Zeitpunkt des ursprünglichen Investments steigen oder sinken. Von externen Anbietern stammende Daten werden zwar als verlässlich erachtet, doch gibt es keine Garantie für ihre Richtigkeit. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit stellt keine Prognose der zukünftigen Performance dar. Nur für professionelle, institutionelle oder zugelassene Anleger. Das investierte Kapital unterliegt einem Risiko.

Unserer Meinung nach ist Stewardship von zentraler Bedeutung für herausragende langfristige finanzielle und nachhaltige Ergebnisse. Ein auf Stewardship ausgerichteter Investmentansatz kann dazu beitragen, Unternehmen zu ermitteln und zu fördern, die wir als „gute Stewards“ bezeichnen. Bisweilen finden sich diese in durchaus unerwarteten Bereichen, wie die beiden nachfolgenden Beispiele zeigen.

Mit dem Wellington Global Stewards Fund haben wir diese Überzeugung, was die große Bedeutung von Stewardship betrifft, in die Praxis umgesetzt. Dieser Fonds zielt darauf ab, die Performance der (durch den MSCI All Country World Index abgebildeten) breiteren Aktienmärkte zu übertreffen, indem er in Unternehmen investiert, die unserer Einschätzung nach in puncto Stewardship führend sind. Dabei handelt es sich um Firmen, die die Gesellschaft, die Umwelt und ihre eigenen Gewinne gleichermaßen im Blick behalten, um sich langfristige Vorteile zu erarbeiten. Diese Unternehmen zeichnen sich in der Regel durch folgende Merkmale aus: 

  • Sie investieren in die Gesellschaft, unter anderem in ihre Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und die Gesellschaft im Allgemeinen. Dafür werden sie mit geringerer Mitarbeiterfluktuation, größerer Loyalität, einer stärkeren Unternehmenskultur und größerer Vielfalt belohnt;
  • sie respektieren die Umwelt und steigern ihre Widerstandsfähigkeit, indem sie ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern, Maßnahmen zur besseren Nutzung begrenzter Ressourcen ergreifen und sich proaktiv für die Bewältigung des Klimawandels einsetzen; und
  • sie steigern ihren Gewinn, indem sie ihr Kapital diszipliniert einsetzen. Dabei haben sie sowohl die Renditen ihrer aktuellen Aktionäre als auch zukunftsorientierte Investitionen in Innovationen, ihr Geschäft und ihre Mitarbeiter im Blick.

Natürlich sind auch die Unternehmen mit den besten Stewardship-Merkmalen nie ganz am Ziel, und wir versuchen, die Fortschritte durch einen intensiven Dialog mit ihnen zu beschleunigen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Unternehmen in Bereichen mit höherem Risiko tätig sind. Um dies zu veranschaulichen, untersuchen wir nachfolgend näher, was Probleme in den Lieferketten und ökologische Nachhaltigkeit für zwei unserer wichtigsten gehaltenen Positionen bedeuten. Dabei handelt es sich um: Michelin, einen führenden Reifenhersteller, und Colgate, einen globalen Hersteller von Haushalts- und Konsumgütern.

Förderung verantwortungsvoller Lieferketten und Beschaffungspraktiken

In unseren Augen ist Michelin im Hinblick auf Stewardship führend, da die integrierte Strategie des Konzerns auf Renditen und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen als Premiumanbieter in einem hart umkämpften Sektor von der zunehmenden Ausrichtung auf Langlebigkeit und der wachsenden Bedeutung von Elektrofahrzeugen profitieren wird. Außerdem gefallen uns das konservative Finanz- und Betriebsprofil des Unternehmens sowie seine Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz. 

Innerhalb unseres Global Stewards-Portfolios sticht das Unternehmen durch seine erstklassigen Bemühungen um die Rückverfolgbarkeit der von ihm bezogenen Rohstoffe aus der Masse hervor. Eine effektive Aufsicht über die Lieferkette setzt voraus, dass ein Unternehmen seine Lieferkette über die Stufe 1 hinaus verfolgt (Zulieferer der Stufe 1 (Tier 1) sind diejenigen, mit denen direkte vertragliche Beziehungen bestehen). Unternehmen können nicht einfach davon ausgehen, dass jede Zuliefererebene die Aufsicht über die jeweils nächste Ebene darunter übernimmt. Die Transparenz der Lieferkette nimmt generell ab, wenn man über Tier-1-Zulieferer hinausgeht, und genau dies ist der Bereich, in dem moderne Sklaverei am häufigsten vorkommt. Unternehmen, die ihre Produktionsmittel so weit wie möglich zurückverfolgen können, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Zulieferer Verhaltenskodizes einhalten – nicht zuletzt auch in Bezug auf moderne Sklaverei. 

Eine verantwortungsbewusste Beschaffung kann auch erheblich dazu beitragen, das Risiko innerhalb der Lieferkette zu mindern, und im Rahmen unseres Stewardship-Dialogs ermutigen wir Unternehmen dazu, dieses Risiko konsequent anzugehen. Im Fall von Reifenherstellern stellt Naturkautschuk in der Regel das größte Beschaffungsrisiko dar. Michelin unternimmt große Anstrengungen, um Kautschuk verantwortungsvoll anbauen zu lassen. Unter anderem schult das Unternehmen 100.000 Landwirte pro Jahr und setzt sich aktiv für eine Verringerung der Abholzung und eine Kontrolle der Auswirkungen des Kautschukanbaus auf die biologische Vielfalt und die Ökosysteme vor Ort ein. Das Unternehmen verfolgt seine hochkomplexe Wertschöpfungskette für Kautschuk anhand einer mobilen Anwendung, die Informationen über die Praktiken sämtlicher Beteiligten erfasst. Bislang hat das Unternehmen Informationen von über 42.000 Kautschukbaumbauern zu unterschiedlichen Themen gesammelt, unter anderem auch zu Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit. Ziel des Unternehmens ist es, bis Ende dieses Jahres 80% des bezogenen Naturkautschukvolumens abzubilden. Diese Transparenz ist entscheidend für Michelins Fähigkeit, seine Produktionsfaktoren zu steuern und Maßnahmen zur Gewährleistung einer größeren Widerstandsfähigkeit zu ergreifen. 

Steigerung der ökologischen Nachhaltigkeit

Wir haben Colgate als Unternehmen mit vorbildlichen Stewardship-Merkmalen identifiziert, das eine äußerst beeindruckende Erfolgsbilanz mit hohen Kapitalrenditen und gutem Wachstum außerhalb seines Heimatmarktes vorweisen kann. Eine unserer Befürchtungen hierbei war, dass Erfolg zu Selbstzufriedenheit führen kann. Aber dieses Unternehmen verfolgt einen durchdachten und gezielten Plan für Innovationen, Reinvestitionenen und selektive Übernahmen. Das Führungsteam ist seit vielen Jahren beim Unternehmen, geht jedoch proaktiv vor, um auch externe Einschätzungen einzuholen. 

Wir begrüßen außerdem die im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit erzielten Fortschritte. Colgate hat Mitte 2020 wissenschaftlich fundierte Ziele formuliert und sich verpflichtet, seine Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2030 (gegenüber dem im Jahr 2018 verzeichneten Niveau) um 50% zu reduzieren und gleichzeitig seine Scope-3-Emissionen aktiv anzugehen. Das Unternehmen beabsichtigt, die Treibhausgasemissionen seiner Zulieferer von 2018 bis 2025 um mehr als 30 % zu senken, indem es in den Verhandlungen mit seinen Zulieferern niedrigere Emissionsanforderungen vorgibt, seine Audit- und Überwachungspraktiken weiterentwickelt und Lieferanten anregt, ihre Emissionen zu messen, extern bestätigen zu lassen und offenzulegen. Außerdem beteiligt sich der Konzern an branchenweiten Initiativen, um den nachhaltigen Anbau von Palmöl besser zu erfassen, und arbeitet eng mit anderen führenden Konsumgüterherstellern zusammen, um diesbezügliche Daten auszutauschen. Auch im Hinblick auf die sich verändernden Verbraucherpräferenzen unternimmt das Unternehmen erhebliche Anstrengungen und setzt dabei unter anderem bedeutende Produkt- und Verpackungsinnovationen um. Allerdings würden wir uns weitere Verbesserungen bei der Offenlegung sowie beim Zugang zu den Lenkungs-/Kontrollausschüssen und zum Management wünschen. Auch das Tempo der Veränderungen könnte noch beschleunigt werden. 

Die angegebenen Wertpapiere sind nicht repräsentativ für alle Wertpapiere, die für Kunden gekauft, verkauft oder empfohlen werden. Die dargestellten Wertpapiere dienen lediglich der Veranschaulichung und sollten nicht als repräsentativ für tatsächlich gehaltene Positionen angesehen werden. Die Beispiele zum Dialog mit Unternehmen beruhen auf durchgeführten Treffen und konzentrieren sich auf Bereiche, die unserer Meinung nach für das Thema Stewardship wichtig sind und einen Einblick in unsere Vorgehensweise bieten. Es kann nicht garantiert werden, dass der Ansatz Unternehmen wie diese halten würde oder dass sie in Zukunft rentabel wären.

In den Hinweisen zu nachhaltigkeitsbezogenen Anlagefragen finden Sie diesbezüglich weitere Informationen. Bei einer Anlageentscheidung sollten alle im maßgeblichen Prospekt und KIID beschriebenen Merkmale und Ziele berücksichtigt werden.

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Yolanda Courtines

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