Herausforderung: unzureichende Impact-Daten
Einige Unternehmen verfügen vielleicht noch nicht über Daten, die ihre weiterreichenden gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Auswirkungen belegen, oder sind möglicherweise noch nicht in der Lage, diese Daten zu erheben. Was den ersten Fall anbelangt, so sind viele Unternehmen daran gewöhnt, ESG-Kennzahlen zu veröffentlichen, die die Folgen ihrer Geschäftstätigkeit (d. h. ihrer operativen Funktionsweise), nicht aber die Auswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen (d. h. ihrer Erzeugnisse) aufzeigen. Im zweiten Fall sind die letztendlichen Auswirkungen bestimmter Unternehmen schwer zu messen, beispielsweise wenn es um positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung oder die Verringerung gesellschaftlicher Ungleichheit geht.
Möglicher Ansatz: Nutzung von Informationen, die ein Unternehmen bereits erfasst, um eine zuverlässige, reproduzierbare Datenreihe zu gewährleisten, und direkte Einflussnahme zur Verbesserung der Erfassung und Verfügbarkeit von Impact-Daten. Im Rahmen unserer Interaktion mit Unternehmen führen wir in der Regel einen offenen Dialog über Best-Practice-Standards im Impact-Reporting. Fokussierung auf eine Impact-Logikkette, die eine konkrete Verbindung zwischen den Aktivitäten und Ergebnissen eines Unternehmens und der tatsächlich erzielten Wirkung herstellt. Bestimmen einer glaubwürdigen Evidenzbasis, die eine verfügbare Leistungskennzahl mit den letztendlichen gesellschaftlichen oder ökologischen Auswirkungen verknüpft. Ein Hersteller von Generika ermöglicht beispielsweise den Zugang zu kostengünstigeren Arzneimitteln, was letztlich dazu führt, dass mehr Menschen eine Gesundheitsversorgung erhalten. Dies lässt sich nur sehr schwer messen, vor allem für das gesamte Produktportfolio eines Unternehmens. Praktischer ist es, sich auf die Produktion des Unternehmens zu konzentrieren, d. h. auf die Menge der Generika und ihre Preise im Vergleich zu Markenmedikamenten. Davon kann ein Anleger eine Kennzahl ableiten, die die voraussichtlichen Kosteneinsparungen für Kunden verfolgt, und dies als Messgröße für einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsversorgung nutzen.
Fazit: Letztendlich wird die Impact-Gemeinschaft einen Weg finden müssen, um Subjektivität und unterschiedliche Nuancen mit Objektivität bei der Bewertung und Messung der erzielten Wirkung in Einklang zu bringen. Wenn wir Unternehmen oder Emittenten in ein Anlageuniversum aufnehmen, sollten wir eine belastbare Evidenzbasis schaffen. Wir müssen indirekte Auswirkungen berücksichtigen und daran arbeiten, die negativen Auswirkungen zu minimieren und diesbezügliche Fortschritte zu überwachen. Darüber hinaus sollten bewusste und produktive Vorgehensweisen festgelegt werden, wenn die verfügbaren Daten nicht ausreichen, um die konkrete Wirkung nachzuweisen. Dabei ist zu bedenken, dass es bei IMM nicht nur darum geht, die Messung zu verbessern, sondern auch darum, die tatsächlichen positiven sozialen und ökologischen Ergebnisse zu maximieren.