Fazit: Private Investments bei hohen Zinsen
Nach mehr als einem Jahrzehnt historisch niedriger Zinsen zeigt das aktuelle Umfeld, in dem die Zinsen längerfristig erhöht bleiben dürften, wie wichtig eine diversifizierte Allokation in Privatmarktanlagen ist. Insbesondere sollten Anleger die unterschiedlichen Grade des (direkten und indirekten) Zinsrisikos verstehen, die im Private-Equity-Universum bestehen. Leveraged-Buyout-Fonds, deren Risikoprofil im Vergleich zu anderen Private-Equity-Strategien als moderat gilt, sind in der Regel am unmittelbarsten von der Zinsentwicklung betroffen. Fremdfinanzierung kann zwar in einem günstigen Zinsumfeld ein wirksames Instrument zur Renditesteigerung sein, dieser Vorteil nimmt aber tendenziell ab, wenn die Kreditkosten hoch bleiben, wodurch sich das Kalkül für Anleger, die über das Zinsrisiko besorgt sind, verändert.
Allokationen in Venture-Capital- und Growth-Equity-Fonds – die in der Regel auf eine reine Eigenkapitalfinanzierung setzen – zielen in der Regel auf schnell wachsende Unternehmen ab und vermeiden teure Fremdfinanzierungen. Diese Strategien sowie Dachfonds und Sekundärmarkttransaktionen, die direkt in sie investieren, können Diversifizierungsvorteile bieten und Strategien wie Buyouts, die einem direkten Zinsrisiko ausgesetzt sind, ergänzen. In der Vergangenheit war es für Kapitalgeber, die große Beträge investieren müssen, schwierig, in großem Umfang in Venture Capital zu investieren. Die Entwicklung des Late-Stage-Growth-Sektors könnte es Anlegern jedoch ermöglichen, sich in größerem Umfang und mit einem differenzierten Risikoprofil an Venture-Capital-Anlagen zu beteiligen.
1Pitchbook, per 7. Dezember 2023. Median für das Verhältnis von Verbindlichkeiten zu EBITDA bei Buyout-Transaktionen in den USA. | 2WSJ, 29. Juli 2024. | 3FT, 8. Januar 2025.