Das Konzentrationsproblem
Ob eine hohe Marktkonzentration schon an und für sich von Nachteil für die Märkte ist, wird heiß diskutiert. Für die Zwecke dieses Artikels werden wir uns auf einen Zusammenhang konzentrieren, der dagegen glasklar ist: Eine hohe Marktkonzentration hat per Definition zur Folge, dass Aktienmarktindizes weniger diversifiziert sind. Da nur sieben Aktien rund 30 Prozent des S&P 500 ausmachen1, stehen Anleger vor der Wahl, entweder: 1) ein hochkonzentriertes Aktienportfolio zu halten, dessen Gesamtrendite von der Entwicklung einiger weniger Aktien bestimmt wird, oder 2) diese Aktien unterzugewichten, um eine ausgewogenere Risikoverteilung zu erhalten und damit das Risiko einzugehen, dass die Wertentwicklung deutlich von jener der Markt-Benchmark abweicht.
In der jüngsten Vergangenheit war das stark konzentrierte Portfolio die richtige Wahl. Die Glorreichen Sieben haben sich nämlich sowohl mit Blick auf die Wertsteigerung als auch auf das Gewinnwachstum deutlich besser entwickelt. Das Potenzial der KI hat sich zwar noch nicht vollständig entfaltet, wer diese Phase der konzentrierten Wertentwicklung jedoch als „Blase“ oder „Euphorie“ bezeichnet, übersieht dabei einen entscheidenden Sachverhalt: dass die Wertentwicklung durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt ist. Diese Unternehmen liefern ein konkretes Gewinnwachstum, das im Einklang mit der Wertentwicklung steht. Eine Untergewichtung, die allein dem Zweck der Portfoliodiversifizierung dient, hätte eine erhebliche Underperformance bedeutet.
Gleichwohl sind Mega-Cap-Technologiewerte nicht vor Schwankungen und bedeutsamen Verlusten gefeit, wie im Jahr 2022 zu beobachten war, und die Aktienkurse der Glorreichen Sieben gaben in den vergangenen zehn Jahren zeitweise um 30 bis 75 Prozent nach2. Wenn man die Gewichtung dieser Aktien in vielen Multi-Asset-Portfolios bedenkt, könnten abermalige Verluste das Risikomanagement und die Performance vor erhebliche Herausforderungen stellen.
In Kundengesprächen darüber, wie das Gleichgewicht zwischen Diversifikation, Wertentwicklung und Risiko aussehen soll, traten globale Small-Cap-Aktien zusehends als eine Möglichkeit auf den Plan, um das Konzentrationsrisiko in globalen Aktienportfolios zu reduzieren. Mithilfe eines Barbell-Ansatzes, der das Engagement in Large-Cap-Aktien mit globalen Small-Cap-Werten kombiniert, lässt sich eine ausgewogenere Aktienallokation erreichen.