Drei bewährte Verfahren für Impact-Anleger
1. Kommunizieren Sie klar und deutlich, welche Daten Sie messen möchten und weshalb diese für die geschäftliche Entwicklung eines Unternehmens wichtig sind.
Für Portfoliounternehmen kann die Forderung nach Wirkungskennzahlen mitunter einen erheblichen Aufwand bedeuten oder von den Prioritäten des Unternehmens losgelöst erscheinen. Untersuchungen in der Branche zeigen, dass in den heutigen Diskussionen zum Thema IMM die Informationsbedürfnisse der Anleger klar im Vordergrund stehen.3 Wenn Unternehmen zu viele unterschiedliche Fragen von verschiedenen Investoren beantworten müssen, kann dies lähmend wirken und sie daran hindern, sich auf die Themen zu konzentrieren, die aus ihrer Sicht für ihr Unternehmen am wichtigsten sind. Als Anleger ist es wichtig, sich genau zu überlegen, welche Impact-Daten man einfordert, und zu erklären, weshalb bestimmte Kennzahlen besonders relevant sind und wie sie den Geschäftswert eines Portfoliounternehmens steigern können. Um die Interessen von Impact-Anlegern und Portfoliounternehmen in Einklang zu bringen, muss sichergestellt werden, dass die angeforderten Wirkungsdaten (angesichts der dem Unternehmen zur Verfügung stehenden Ressourcen) angemessen und für die strategischen Ziele des Unternehmens relevant sind.
Zur Veranschaulichung: In unseren jüngsten Gesprächen mit börsennotierten Hochschuleinrichtungen haben wir die Bedeutung der Ergebnisse nach dem Studienabschluss betont, z.B. die durchschnittlichen Einstiegsgehälter im Vergleich zu anderen Institutionen. Diese Orientierungshilfe fand großen Anklang, da wir aufzeigen konnten, dass die Daten 1) eine Schlüsselkomponente unserer Impact-These sind, da sie den langfristigen Wert aufzeigen, den eine Universität für die Studierenden bietet, und 2) als leistungsstarkes Rekrutierungsinstrument für die Universität dienen können, indem sie potenziellen Studierenden aufzeigen, was die Investition in einen Studiengang an dieser Hochschule wert ist.
2. Interagieren Sie mit den Unternehmen auf der Ebene ihres aktuellen Entwicklungsstands bezüglich einer effektiven Messung ihrer Wirkung.
Die Best-Practice-Standards zur Wirkungsmessung entwickeln sich ständig weiter, was insbesondere für junge Unternehmen mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen eine Herausforderung darstellen kann. Es ist wichtig, den Unternehmen zu versichern, dass sie nicht sofort die perfekten Wirkungskennzahlen vorweisen müssen. Vielmehr sollte ihnen der Raum gegeben werden, sich mit Ihrer Unterstützung in diese Richtung weiter zu entwickeln. Eine solche Partnerschaft schafft nicht nur Vertrauen, sondern kann einem Unternehmen auch helfen, seine Fähigkeit zur Messung der eigenen Wirkung schneller zu entwickeln.
Zur Veranschaulichung: Unsere Klimainvestmentexperten für die privaten Märkte ziehen häufig Investitionen in Unternehmen in Betracht, die als Wegbereiter gesehen werden, d.h. die positive Klimaeffekte ermöglichen, aber nicht allein dafür verantwortlich sind. In diesen Fällen ist die Wirkungsmessung oft schwierig, und manchmal sind zuverlässige Daten lediglich zu tätigkeitsbezogenen Messgrößen (z.B. Anzahl der Kunden) verfügbar. In einem Fall konnten wir jedoch in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen eine Kundenbefragung mit spezifischen Fragen zu den Umweltauswirkungen durchführen. Ein besseres Verständnis der Art und Weise, wie die Kunden das Produkt verwenden, kann uns möglicherweise mehr Anhaltspunkte dafür liefern, wie die Anzahl der Kunden mit dem ökologischen Nutzen zusammenhängt. Darüber hinaus lassen sich auf diese Weise möglicherweise auch Erkenntnisse für das Unternehmen gewinnen, die bei der Kundenbindung und Produktentwicklung helfen. Dieses Beispiel veranschaulicht die vertrauensvolle Partnerschaft, die wir mit unseren Portfoliounternehmen aufbauen, unsere Bereitschaft, in einem für das jeweilige Unternehmen angemessenen Tempo Fortschritte zu erarbeiten, und den potenziellen doppelten Nutzen wirkungsorientierter Analysen.
3. Betonen Sie, dass die IMM-Entwicklung nicht linear verläuft. Nur weil sich ein Unternehmen in Bezug auf seine Wirkung nicht kontinuierlich verbessert, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie nicht an sein Potenzial glauben.
Unternehmen, die eine ökologische oder soziale Wirkung anstreben, haben häufig mit dem Druck zu kämpfen, konstant positive Ergebnisse zu erzielen. Sie befürchten, dass eine Zielverfehlung die Anleger enttäuschen könnte. Anleger, die die Volatilität der Wirkung proaktiv anerkennen, können ein von Transparenz und Zusammenarbeit geprägtes Umfeld fördern. Dies gibt den Portfoliounternehmen die Sicherheit, dass wir diese Entwicklung als Partner durchlaufen und die Höhen und Tiefen, die mit der Suche nach effektiven Lösungen verbunden sind, verstehen und akzeptieren.
Zur Veranschaulichung: Wir sind der Ansicht, dass ein regelmäßiger Dialog mit Unternehmen, die im Laufe der Zeit rückläufige Impact-Indikatoren melden, von entscheidender Bedeutung ist. Dabei betonen wir, dass eine vorübergehend unter den Erwartungen liegende Kennzahl unser Vertrauen in die Wirkung eines Unternehmens nicht notwendigerweise schmälert. Ob die Position in diesem Fall in einem Impact-Portfolio verbleiben kann, hängt von den Gründen für den jeweiligen Rückgang ab. Nach enttäuschenden Wirkungsergebnissen prüfen wir im Rahmen unseres aktiven Dialogs, ob sich das zugrunde liegende Geschäftsmodell verändert hat und nun im Widerspruch zu unserer Impact-These stehen könnte. Dieser Ansatz schafft ein Klima des Vertrauens, wodurch das Unternehmen unter Umständen bereitwilliger wichtige Informationen mit uns teilt, sodass wir frühzeitig Gespräche führen und das Unternehmen bei Bedarf unterstützen können.